Die Formulierung "Umbruch im Team" wird in Fußballkreisen gefühlt fast schon inflationär verwendet. Beim SV Westfalia, dem A-Ligisten aus Leer, trifft aber genau das den Nagel auf den Kopf – denn bei den Rot-Weißen war im Sommer richtig viel Bewegung im Kader.
Angefangen auf dem Trainerstuhl, wo Stefan Schulze Schwarthoff relativ kurzfristig Noel Surmann ersetzte. Aber auch beim kickenden Personal wurde enorm rotiert: Marcel Thiemann, Jannik Arning, Kevin Thiele, Gerold Kötters und Erik Kajüter beendeten ihre Laufbahn. Gerade das Ausscheiden Kötters und Kajüters dürfte ein großes Loch reißen. Kajüter erzielte 23 der insgesamt 55 Westfalia-Tore. Kötters, damals noch spielender Co-Trainer, bereite zahlreiche davon vor.
"Die beiden zu ersetzen, ist nicht einfach. Das können wir nur als Kollektiv schaffen", so Schulze Schwarthoff, der lange und erfolgreich die Fußballerinnen der Bezirksliga-Frauen der SG Horstmar/Leer coachte. Ganz vorne – so ist einer der Pläne des Trainerteams – könnten Thorsten Gremplinski und Yannes Haag die Reihen schließen.
Routinier Gremplinski kommt aus der Ü 32 zurück und hat wieder Lust auf die A-Liga, was für Schulze Schwarthoff nur zu verständlich ist: "Thorsten ist einfach noch zu fit für die Altherren. Und er weiß immer noch, wo das Tor steht." Haag ist dagegen ein ganz Junger. Er stößt aus der A 2-Jugend hoch und kommt nicht nur aufgrund seiner körperlichen Statur dem Profil eines echten Strafraumstürmers am nächsten. "Ihm traue ich viel zu", so Schulze Schwarthoff. Ganz interessant: Haag spielt auch noch für den TV Emsdetten Handball. Ebenfalls neu im Team: Benedikt Ninau, Nils Löbbering, Lars Wegmann und Josch Gerdes, die sich allesamt klasse eingefügt haben.
"Die Stimmung ist super, die Trainingsbeteiligung hoch. Mit dem 2:1-Sieg im Kreispokal gegen Gellendorf haben wir gezeigt, dass wir uns in der Saison nicht zu verstecken brauchen", ist Schulze Schwarthoff guter Dinge.
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Wetter- und Schallschutz auf dem Sportgelände
"Da habt ihr mit viel Eigenleistung und ehrenamtlichem Engagement Großartiges geschaffen", war die Meinung der im Rat vertretenen Parteien. Sie meinten damit die zwei entstandenen Baukörper an der Westseite des Fußballplatzes, die dem Wetter- und Schallschutz dienen. Anlässlich des Jugendturniers besichtigten sie, was am Sportplatz entstanden ist. Auf einer Länge von jeweils zehn Metern mit jeweils vier Stufen bei entsprechender Überdachung finden die Besucher jetzt einen Unterstand bei Wind und Wetter.
Andreas Schulte von der Westfalia, der im Jahre 2023 die Ehrenamtsmünze der Stadt Horstmar in Gold für besondere Verdienste im Ehrenamt erhalten hat, erklärte den Parteienvertretern die Besonderheiten der Baumaßnahme. Es mussten vier Stahlträger verarbeitet werden. Bei dem Gewicht der Stahlträger war unbedingt eine Statik notwendig, außerdem wurde ein Bodengutachten in Auftrag gegeben. Letzteres war erforderlich, weil hier wenig gewachsener Boden vorgefunden wurde; auf dem infrage kommenden Randbereich des Sportplatzes gab es vor Jahren eine Flutwiese. Es wurde Schotter herangekarrt und jeweils eine Bodenplatte gegossen. Um den Randbereich zu schonen, verlegte man große befahrbare Stahlplatten.
Andreas Schulte ist in der Gemeinde gut vernetzt und konnte sich bei den Arbeiten auf die Mithilfe Ehrenamtlicher verlassen. Mit im Boot waren auch die heimischen Firmen Stefan Hölscher, Selker- und Effenberger sowie Bertram Deitmaring und der Landwirt Theo Kajüter. Es wurden insgesamt mehr als 600 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Die Stadt Horstmar übernahm die Materialkosten.
"Es war vorläufig meine letzte Baustelle" blickt Andreas Schulte zurück, der selbst nie Fußball gespielt hat. Unter seiner Regie wurde die Rasenberegnung des Hauptplatzes installiert, die Bande zum Zuschauerbereich erneuert und der Zaun zum Nebenplatz ersetzt. Sehr aufwendig war die Stabilisierung der Mauer des Betriebsgebäudes zum Leerbach hin. Bei der Antragstellung auf Sportmittel für das Kleinspielfeld am Leerer Sportplatz war er maßgeblich beteiligt.
"Ich will mich jetzt erst einmal den privaten Angelegenheiten widmen" betont Andreas Schulte. Doch wer ihn kennt weiß, dass ihm bestimmt noch notwendige Investitionen in Sachen Sport einfallen werden und er dann wieder an vorderster Front steht. Vorläufig wird er sich mit zwölf weiteren Ehrenamtlichen jeweils am letzten Samstag im Monat zu Unterhaltungsarbeiten am Sportgelände treffen.
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Kinder machten sich gestern auf dem Weg
Die Juniorenabteilung des Sportvereines Westfalia Leer hat in diesem Jahr eine Ferienfreizeit für Kinder von acht bis vierzehn Jahren in der Zeit vom 6. bis 13. Juli organisiert. Am gestrigen Samstag machten sich 94 Kinder mit zwei Bussen auf den 187 Kilometer langen Weg nach Warburg Bonenburg. Dort erwartete die Kinder der 13.700 qm große Zeltplatz Abenteuerland. Er liegt am südlichen Rande des Teutoburger Landes und ist landschaftlich schön in ländlicher Gegend gelegen und wird umrahmt von Feldern, Wiesen und Wald. Der Platz ist mit Küche, Aufenthaltsraum und modernem Sanitärgebäude bestens ausgestattet. Am großen Grill- und Lagerfeuerplatz wird Wild-West-Stimmung aufkommen. Die Lagerleitung hat wie in den 29 Jahren zuvor Dietmar Sundorf. Er kann sich auf 19 Betreuer verlassen. Für das leibliche Wohl werden Anne Telgmann und Dominik Meis sorgen. Natürlich gibt es auch eine Lagerfahne, die von Jana Kappelhoff-Raß gestaltet wurde und zum Ferienmotto paßt: Wenn nicht jetzt wann dann, Europameisterschaft im Abenteuerland. "Die Ferienfreizeit konnte wegen zahlreicher Spenden kostengünstig gestaltet werden", freut sich Dietmar Sundorf über die Anerkennung der Arbeit aller Ehrenamtlichen. Wie in all den Jahren zuvor hat der Getränkemarkt Arning kostenlos Fahrzeuge für den Transport von Zelten und Ausrüstung zur Verfügung gestellt. Die Firma Peter Kremer übernahm die Kosten für eine Busfahrt. Eine Spielesammlung und ein Flachgeschenk gab es von der Leerer CDU.
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Franz Neugebauer
Großes Jugendfußballturnier an diesem Wochenende
Das Wochenende steht beim Sportverein Westfalia Leer ganz im Zeichen des Jugendfußballes. Auf den Sportanlagen am Leerbach findet am Samstag und Sonntag das traditionelle Jugendturnier statt. Mit Ausfällen durch Sturm und Corona trafen sich die Kicker seit 1995 jährlich zu den sportlichen Wettkämpfen in Leer. Insgesamt werden in diesem Jahr 20 Mannschaften an den beiden Tagen um Pokale und Medaillen spielen. Von Anfang an ist Eintracht Dorstfeld, damals noch als Karlsglück Dorstfeld, dabei, die auch in diesem Jahr mit drei Mannschaften vertreten sind. Insgesamt nehmen elf Vereine mit ihren Jugendmannschaften an dem Kleinfeldrasenturnier teil mit über 300 Übernachtungsgästen, die, wie in den vergangenen Jahren auch, in der Gaststätte Vissing frühstücken werden.
Das Turnier wird in diesem Jahr erstmals nur für F- und E-Juniorenmannschaften ausgerichtet. Auf die D-Junioren haben die Organisatoren verzichtet. Dabei wird im F-Juniorenbereich erstmals nach FUNINO-Regeln gespielt. Das bedeutet es gibt vier Feldspieler und ein Torwart auf einem kleinen Feld, ohne Schiedsrichter. Die Spielzeit beträgt zehn Minuten. Dabei wird von der Turnierleitung keine Wertung notiert und auch keine Tabelle geführt. Nur der Spass soll hier eine Rolle spielen. Bei den E-Junioren bleibt alles beim alten, es wird wie gewohnt mit sechs Feldspielern plus Torwart und dem Schiedsrichter über 12 Minuten gespielt.
Damit auch alles reibungslos abläuft wird sich wieder das eingespielte Team um Norbert Hüsing um den Pommes und Bratwurststand kümmern, Werner Wissing und sein Team haben sich um die Organisation des Frühstücks gekümmert, das wieder im Saal der Gaststätte Vissing stattfindet. Die Cafeteria liegt wieder in den bewährten Händen von Andreas und Brigitte Schulte. Um die Organisation der Schiedsrichter, die wieder von den Alten Herren, den Seniorenmannschaften und den Schiedsrichtern gestellt werden, hat sich Reinhard Eissing gekümmert. Die Turnierleitung liegt in den Händen von Reinhard Eissing, Timo Hüsing und Dietmar Sundorf. Als Rahmenprogramm nach den Turnierspielen findet ein Betreuerturnier sowie ein Stationsspiel, geplant von Jugendobmann Christian Kreimer, statt. Während des gesamten Turnieres stellt die Volksbank eine Hüpfburg zur Verfügung, um den Kindern einen Ausgleich zu den anstrengenden Turnierspielen zu geben.
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Westfalia hält die Klasse
Bereits in der Woche war durchgesickert, dass der FSV Ochtrup seine 2. Mannschaft aus der Kreisliga A zurückziehen wird. Somit war der Ligaverbleib bereits vor dem letzten Spiel gesichert. Doch die Leerer wollten den Klassenverbleib aus eigener Kraft sichern. Und das taten sie gestern eindrucksvoll. Mit einer tollen mannschaftlich geschlossenen Leistung siegten sie beim Tabellendritten FC Matellia Metelen nicht unverdient mit 2:0. Beide Tore machte Erik Kajüter in seinem zunächst letzten Spiel.
In der ersten Halbzeit ging es rauf und runter. Torchancen gab es auf beiden Seiten in Hülle und Fülle. Es hätte zur Halbzeit auch durchaus 4:4 stehen können. Auf Seiten der Matellia hatten David Wähning (7.) und Justus Kottig (20./26./39.) gute Möglichkeiten. In der 40. Spielminute lag der Ball bereits im Tor, doch Justus Kottig sprang der Ball vorher an die Hand. Auf Seiten der Gäste hatten Marcel Thiemann (6.), Gerold Kötters (11./37./41.), Erik Kajüter (16./27.) ebenfalls gute Möglichkeiten. Doch es ging mit einem torlosen Remis in die Kabine.
In der 56. Spielminute zeigte Justus Kottig auf Seiten der Metelener seine Klasse. Er setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch, seinen Schuss konnte Schlussmann Maurice Telgmann ein bisschen den Schwung nehmen, so dass Jonas Schulte die Situation letztlich klären konnte. Dass Erik Kajüter der Westfalia in der nächsten Saison sehr fehlen wird, zeigte er in zwei Situationen. In der 64. Spielminute nahm er einen Außenristpass von Gerold Kötters auf, ließ Sven Tolksdorf im Kasten der Metelener aussteigen und traf aus spitzem Winkel zur Leerer Führung. In der 86. Spielminute verwertete er einen schönen Konter über mehrere Stationen zum 2:0-Endstand. Ein versöhnlicher Abschluss einer schwierigen Saison.
Metelen: Tolksdorf (75. Kötterheinrich) - Feldhues (86. J. Kippelt), Langehaneberg, Brüning, Maletz - Schründer (45. Laumann), T. Wähning, Ernsting (51. Holtkamp) - D. Wähning, Kottig, Kardi (81. Beck)
Leer: Telgmann - Krawczyk (65. Becker), Bödding, J. Schulte, D. Thiemann (73. Iger) - M. Thiemann, Hüsing, Joormann, Thiele (84. Selker) - Kötters (70. Meis), Kajüter (89. Arning)
Tore: 0:1 Kajüter (64.), 0:2 Kajüter (86.)
Gelbe Karte: Bödding (79.)
Schiedsrichter: Ismail Aksoy (SC Reckenfeld) bot eine tadellose Leistung.
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Tennisteams mit einem Sieg und zwei Niederlagen
Die Ü40 musste in ihrem zweiten Spiel in der Kreisliga die erste Niederlage einstecken. Nach einem 4:2-Sieg zum Auftakt gegen den TC Legden, unterlagen sie beim TCT Rheine mit 1:5. Nach klaren Niederlagen in den Einzeln konnten zumindest Johannes Kleinehollenhorst und Sven Kirst im Doppel den Ehrenpunkt sichern.
Die Hobby A-Herren musste ebenfalls mit einer Niederlage die Heimreise antreten. Beim TC Rot-Weiß Dülmen hieß es am Ende 2:4. In den Einzeln konnte nur Florian Klockenkemper punkten. Die anderen drei Einzel gingen jeweils in zwei Sätzen an die Hausherren. Mit zwei Siegen in den Doppeln wäre zumindest noch ein Punkt drin gewesen. Beide Doppel wurden erst im Match-Tie-Break entschieden. Einer ging zugunsten der Gäste aus (Tom Hölscheidt/Matthias Baller), der andere ging an das Heimteam.
Die Hobby Damen konnten nach einer 1:3-Niedelage im ersten Spiel gegen den TC Borghorst den Spieß umdrehen und siegten gegen den SC Sprakel mit 3:1. Die Paarungen Kerstin Hölscher/Sophie Baller, Lena Wermelt/Gabriele Kleinehollenhorst und Kerstin Hölscher/Lena Wermelt konnten ihre Doppel in zwei Sätzen für sich entscheiden. Nur Sophie Baller und Gabriele Kleinehollenhorst mussten sich ihren Gegnerinnen geschlagen geben.
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Der Abstieg aus der A-Liga rückt näher
Die Westfalia aus Leer hätte im Spiel gegen den TuS St. Arnold mit einem Dreier einen guten Schritt in Richtung Klassenerhalt machen können. Doch genau das Gegenteil ist nach dem 1:3 der Fall. Die Westfalia ist auf den viertletzten Platz abgerutscht, was momentan gleichbedeutend ist mit dem Abstieg. Grund ist, dass der Ortsnachbar aus Horstmar ebenfalls auf einem Abstiegsplatz steht. Mit einem Sieg gegen den SuS Neuenkirchen II am letzten Spieltag bleiben die Horstmarer aber ganz sicher in der Liga. Bei einem Unentschieden müssen sie auf eine Tecklenburger Niederlage in Saerbeck hoffen. Die Leerschen selbst müssen am kommenden Sonntag beim Tabellendritten Matellia Metelen antreten.
Zur Halbzeit sah es im heutigen Spiel sehr gut für die Heimelf aus. In der 27. Spielminute führte ein Angriff über die rechte Seite zum Erfolg. Eine Flanke von Max Joormann nahm Gerold Kötters aus der Luft und traf zur 1:0-Führung. Kurz vor der Halbzeit hätte der Torschütze auf 2:0 stellen können, doch Tolga Ari im Tor vom TuS hielt den Schuss bravourös (44.).
In der 2. Halbzeit bekam die Heimelf aber keinen Fuß mehr auf die Erde und der TuS drehte das Spiel. Zunächst traf Lars Hesping fünf Minuten nach Wiederanpfiff zum 1:1 (50.). Vier Minuten später hatte es 2:1 für die Gäste stehen müssen, doch Hesping schoss den Ball freistehend über das leere Tor (54.). Für eben dieses 2:1 sorgte Michael Heckmann in der 63. Spielminute als er mit links ins lange Eck traf. Die Leerer reagierten mit einigen Wechseln, doch diese verpufften wie viele Angriffsversuche. Für den Leerer Knockout sorgte Luca Hyneck nach einem Konter in der 83. Spielminute - 1:3.
Leer: Telgmann - Krawczyk (78. Wewers), Bödding, J. Schulte, Becker (86. D. Thiemann) - Selker (78. M. Thiemann), Hüsing, Jorrmann, Thiele (64. Meis) - Kötters, Kajüter
St. Arnold: Ari - Heckmann, Ürkmez, Nitschke, Hovekamp - D. Filinberg (75. Entrup), Koscyk, Bartsch, Hesping (84. Arentz) - C. Hyneck, L. Hyneck (90.+2 Klumps)
Schiedsrichter: Thomas Wessel (Grün-Weiß Amisia Rheine)
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Marc Brenzel (WN)
Das Beinahe-Wunder vom Leerbach
Viel fehlte nicht, und im Kreispokalfinale der Frauen hätte es eine Sensation gegeben. 2:2 stand es nach 90 Minuten zwischen dem krassen Außenseiter, der SG Horstmar/Leer aus der Bezirksliga, und dem klar favorisierten Westfalenligisten Germania Hauenhorst. Im notwendig gewordenen Elfmeterschießen hatten die Gäste mit 5:4 das bessere Ende auf ihrer Seite – und so gab es eben nur das Beinahe-Wunder von Leer.
SG-Trainer Stefan Schulze Schwarthoff hatte sich Hexenkessel-Atmosphäre erhofft, und die entwickelte sich auch. Dafür sorgten die zahlreichen Fans aus Horstmar und Leer mit so viel Enthusiasmus, dass der Leerbach fast überbrodelte. Das stachelte den Bezirksligisten richtig an. Die SG-Fußballerinnen ließen keinen Zweikampf aus und gingen weite Wege, womit sie die Germania auf die Probe stellten.
Die Hauenhorsterinnen hätten einen stressfreieren Abend haben können, hätten sie – allen voran Mittelstürmerin Nicole Schampera – in der ersten halben Stunde zumindest eine oder zwei ihre hochkarätigen Möglichkeiten genutzt. In der 35. Minute ging die Elf aus dem südlichen Rheiner Stadtteil verdient in Führung, als Isabell Scheinig mit einem Flachschuss erfolgreich war. Dem Treffer ging ein Steilpass von Sinah Lütke-Harmölle aus dem Mittelfeld voraus, den die Hintermannschaft der SG mal nicht gut verteidigte.
Doch der Westfalenligist wähnte sich irrtümlich auf der Siegerstraße: Johanna Terkuhlen kratzte einen Ball von der Seitenauslinie, ging ins Laufduell mit Denise Wacker, die wiederum auf ihre herauseilende Torhüterin wartete. Der Fauxpas bahnte sich an: Gehring und Wacker prallten zusammen, der Ball rutschte durch – Terkuhlen bedankte sich mit dem 1:1 ins verwaiste Tor (41.). Es kam noch besser für die SG Horstmar/Leer: Spielführerin Anke Markmann sah aus zentraler Position, dass Gehring zu weit vor dem Kasten stand und lupfte über Germanias Schlussfrau zur 2:1-Führung ins Netz (44.).
Direkt nach der Pause glich der Favorit aus: Die scharfe Hereingabe von Carolin Burkert verlängerte Filipa Barbosa Sampaio sehenswert mit dem Außenrist zum 2:2 (47.). Es folgte eine von Hauenhorst überlegen geführte zweite Halbzeit, in der ein Abseitstor von der glücklosen Schampera nicht zählte (81.). Die SG trumpfte vor den rund 400 Zuschauenden mit enormen Einsatz auf und durfte daher das 2:2 beim Abpfiff als großen Teilerfolg bewerten.
Dann kam das Elfmetermeterschießen, in dem auf beiden Seiten die ersten vier Schützinnen verwandelten. SG-Linksverteidigerin Hannah Herdt zog im Duell mit Anne Gehring als Erste und Einzige den Kürzeren. Anschließend schoss Lisa Stoltmann den Kreisppokal-Rekordsieger zur Titelverteidigung. Für die Germania-Frauen war es der zehnte Sieg in der 21-jährigen Geschichte des Wettbewerbs.
"Das Ende ist echt bitter, ein Elfmeterschießen ist auch immer ein bisschen Glückssache. Ich bin echt stolz auf die Mannschaft, die heute super gekämpft hat. Genial, dass wir kurz vor der Pause in Führung gehen. Leider fällt das 2:2 viel zu schnell", kommentierte Stefan Schulze Schwarthoff die nervenaufreibende Partie.
"Ich bin mega-zufrieden", fiel von Hauenhorsts Trainer Christian Scheinig nach dem entscheidenden Elfmeter viel Anspannung ab. "Ich habe den Gegner natürlich nicht unterschätzt, wusste aber auch, was wir am Sonntag in der Meisterschaft gegen den FC Iserlohn geleistet haben. Wir waren am Dienstag beim Training und auch heute noch platt."
SG Horstmar/Leer: Nefigmann - Vieth (62. Bröcking), I. Kreimer, Blömer, Herdt - S. Thiemann, N. Thiemann, Terkuhlen, M. Kreimer - Markmann, Telgmann.
Elfmeterschießen: 1:0 M. Kreimer, 1:1 Kölking, 2:1 I. Kreimer, 2:2 Lütke-Harmölle, 3:2 Markmann, 3:3 Selle, 4:3 Telgmann, 4:4 Burkert, Gehring hält gegen Herdt, 4:5 Stoltmann.
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Marc Brenzel (WN)
SG Horstmar/Leer fiebert dem Finale entgegen
Ein ganz besonderes Spiel tragen die Fußballerinnen der SG Horstmar/Leer am Donnerstag aus. Im Stadion am Leerbach treffen sie im Finale des Kreispokals auf den hohen Favoriten Germania Hauenhorst aus der Westfalenliga. Anstoß ist um 19.30 Uhr. Die Generalprobe am vergangenen Sonntag gestaltete die SG positiv: Beim TuS Altenberge gab es einen 5:4-Sieg, mit dem das Team von Trainer Stefan Schulze Schwarthoff den dritten Platz in der Bezirksliga verteidigte. Die Treffer erzielten Michelle Telgmann (2), Imke Kreimer, Johanna Terkuhlen und Anna-Lena Bröcking.
"Wir stehen das erste Mal in einem Kreispokalfinale. Entsprechend groß ist die Freude auf diese besondere Partie", berichtet Schulze Schwarthoff. Qualifiziert für dieses Match hatte sich seine Elf übrigens mit einem 1:0-Erfolg gegen den Landesligisten SpVgg Langenhorst/Welbergen. Das Goldene Tor war eine Angelegenheit für Franziska Blömer.
Eigentlich hätte das Endspiel in Horstmar stattfinden sollen, doch jetzt ist das Stadion am Leerbach das Steinfurter Wembley. "In Leer gibt es keine Laufbahn rund um den Platz. Vielleicht kommen so unsere zwölfte Frau und unser zwölfter Mann besser zur Geltung?", verspricht sich Schulze Schwarthoff etwas mehr Hexenkessel-Atmosphäre. Verzichten muss der Außenseiter auf seine Kapitänin Sina Frahling. Sie hat sich eine Verletzung am Syndesmoseband zugezogen und spielt damit keine Rolle in den Planungen. Ihren Posten als Spielführerin übernimmt Anke Markmann.
Eine schöne Geschichte wäre es gewesen, wenn Anna Isfort hätte auflaufen können. Die 22-Jährige tauschte im vergangenen Sommer die Trikots: Nach erfolgreichen Saisons für die SG trägt sie jetzt das Jersey der Germania. Allerdings zog sich Isfort in der Partie gegen Freudenberg Ende April eine schwere Knieverletzung zu. "Es kann ein Meniskusriss sein", mutmaßt die Spielerin. Eine genaue Diagnose steht noch aus, aber klar ist, dass es nichts mit einem Finaleinsatz wird. "Ich sitze dann eben auf der Bank und drücke von dort aus die Daumen", so Isfort. In 20 von 24 möglichen Westfalenliga-Partien kam sie zum Einsatz. Jedoch nicht wie in Horstmar/Leer als Stürmerin, sondern in einem 3-5-2-System auf der linken Bahn. "Ich muss schon echt viel nach hinten mitarbeiten, aber es macht enormen Spaß", ist die Steinfurterin bei dem Verein aus Rheines Süden sehr gut zufrieden.
In der Vorsaison gab es das ungleiche Kräftemessen zwischen Horstmar/Leer und Hauenhorst im Halbfinale. Damals gewann der spätere Kreispokalsieger mit 3:0. Lina Sarah Lütke-Harmölle brachte die Germania-Frauen in Führung (18.). Erst in der Schlussphase machten Lina Jäger (87.) und Lena Maria Arentz (90.+5) den Sack zu. "Da ging uns am Ende etwas die Luft aus", erinnern sich sowohl Schulze Schwarthoff als auch Isfort noch gut an den 16. Mai 2023. Genau ein Jahr später kommt es somit zum "Rückspiel" – diesmal dann auf der finalen Bühne.
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Tag des Mädchenfussballs 2024
Einen Tag des Mädchenfußballs bieten die Jugendabteilungen der Spielgemeinschaft Horstmar/Leer am 11. Mai von 14 bis 18 Uhr im Stadion am Borghorster Weg an. Eingeladen sind alle Mädchen zwischen 4 und 16 Jahren. Es erwartet die Mädchen ein abwechslungsreiches Programm mit jeder Menge Spaß und Bewegung. An verschiedenen Trainingsstationen wie Fußballbillard, Torwandschießen usw. können die Kinder ihr fussballerisches Geschick beweisen und trainieren.
Ein besonderes Highlight ist in diesem Jahr der Fussball-Dart, dessen Ausleihe dank der großzügigen Unterstützung der Volksbank Ochtrup Laer möglich wurde. Zusätzlich besteht für alle Mädchen die Möglichkeit, an einem Schnuppertraining teilzunehmen. Folgende Termine sind vorgesehen: B-Juniorinnen Jahrgang 2007/2008 ab 14.30 zusammen mit den Bezirksligafussballerinnen der SG Horstmar Leer; E-/F-Juniorinnen Jahrgang 2013 und jünger ab 15.00 Uhr; C-/D-Juniorinnen Jahrgang 2009 bis 2012 ab 15.30 Uhr.
Mitzubringen sind neben Spass am Fussball Sportsachen und Sportschuhe. Für die Zuschauer ist selbstverständlich für ausreichend Verpflegung gesorgt! Das Orgateam hat den Tag des Mädchenfussballs auch beim FLVW offiziell als Veranstaltung angemeldet. Die Veranstalter hoffen auf eine ebenso gute Beteiligung wie beim ersten Tag des Mädchenfußballs, als es dann gleich zu zahlreichen Anmeldungen kam.
Foto des Orgateams: stehend von links nach rechts: Nadine Thiemann, Imke Kreimer, Sina Frahling, Alexandra Pugge, Franziska Blömer, Erika Ernst (Jugendobfrau Germania Horstmar), Wolfgang Mende, Dietmar Sundorf
Reihe unten: Sarah Rodine, Theresa Vieth, Michelle Telgmann, Kerstin Meis (es fehlt auf dem Foto Christian Kreimer Jugendobmann Westfalia Leer, Anne Telgmann)