In einem vorgezogenen Meisterschaftsspiel sind die Bezirksliga-Fußballerinnen der SG Horstmar/Leer als Sieger vom Feld gegangen. Am Mittwochabend gewannen sie vor eigenem Publikum gegen Teuto Riesenbeck mit 4:1 (3:1).
Dabei drückte Maike Kreimer der Partie wieder einmal ihren Stempel auf. Der schnellen Angreiferin gelangen drei Treffer (21./29./42.). Den ersten erzielte Kreimer mit einem schönen Lupfer aus 16 Metern in die lange Ecke, den zweiten im Anschluss an eine herrliche Kombination und den dritten per Strafstoß nach einem Foul an Anna Isfort. Riesenbeck kam zwischenzeitlich zum Anschluss, als Hannah Herdt einen Schuss unglücklich ins eigene Netz abfälschte (34.). Das 4:1 in der 52. Minute erzielte Anna-Lena Bröcking mit einem Knaller aus 20 Metern.
"Nach einem nervösen Start sind wir immer besser in die Partie gekommen und haben die meisten Zweikämpfe gewonnen, was gegen Riesenbeck immer besonders wichtig ist. Das war ein absolut verdienter Sieg", kommentierte Trainer Stefan Schulze Schwarthoff. Ein Kompliment verteilte er an Mona Nefigmann. Die Feldspielerin hütete ausnahmsweise das Tor.
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Franz Neugebauer (+ Foto)
Tennisanlage für Sommersaison in Schuss gebracht
Ein Arbeitseinsatz war bei der Fachschaft Tennis des Sportvereines Westfalia Leer angesagt. Die drei Tennisplätze am Sportgelände mussten für den Spielbetrieb hergerichtet werden. Dafür wurden die Netze aufgehängt und die Bänke aus dem Winterquartier geholt. In den Herbst- und Wintermonaten hatte sich viel Laub auf den Plätzen angesammelt, das jetzt ebenso wie das Unkraut an den Rändern beseitigt wurde. Eine Arbeitsgruppe strich die Wände in den Umkleideräumen. Zur Stärkung der vielen Helfer, über die sich der Vorsitzende Guido Müller sehr freute, hatte das Festausschussmitglied Kirsten Müller ein schmackhaftes Frühstück zubereitet. Die offizielle Saisoneröffnung ist am 30. April. Dann sollen auch die neue Überdachung und die Terrasse eingeweiht werden.
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0:1-Pleite beim FSV Ochtrup II
Nach den guten Leistungen in den vergangenen Spielen war es heute beim Aufsteiger FSV Ochtrup II eher eine zähe Angelegenheit. Nicht unverdient gingen die Punkte deshalb an die Töpferstädter, die mit nunmehr 31 Punkten wahrscheinlich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben dürften.
Das Tor des Tages fiel in der 27. Spielminute. Nach einem langgezogenen Freistoß war am 2. Pfosten Hannes Ruhkamp zur Stelle, der freistehend zum 1:0 einköpfen konnte. Die Heimelf hatte in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel. Sie störten die Leerer früh und ließen ihnen wenig Zeit zum Kombinieren, Ungenauigkeiten kamen dann auch noch dazu. So eroberten sie sich die Bälle sehr schnell zurück. Nach einer halben Stunde kamen die Gäste ein bisschen besser ins Spiel und verbuchten zwei sehr gute Einschussmöglichkeiten, die allerdings beide Gerold Laschke liegen ließ (34./45.+1).
Auch die ersten 10 Minuten nach der Pause waren sehr ansprechend. Anschließend lief aber von Seiten der Gäste nicht mehr viel zusammen. Auf der Gegenseite hatte der eingewechselte Mattes Asbrock eine gute Möglichkeit, doch er zielte genau auf Keeper Igor Levchenko (64.); zehn Minuten später traf er den Außenpfosten (74.). Den Gästen fiel nach vorne aber zu wenig ein und so blieb es beim 0:1.
Am kommenden Sonntag ist der Tabellenzweite Grün-Weiß Amisia Rheine zu Gast im Stadion am Leerbach. Anstoß ist um 15 Uhr.
Nachdem vor einigen Tagen bei der starken Germania aus Hauenhorst ein 0:0 erreicht wurde, ging es gestern Abend gegen den FSV Ochtrup, also ein weiteres Schwergewicht der A-Liga. Die Gäste gingen nach 27 Minuten eher aus dem Nichts mit 1:0 in Führung. Markus Weidel war nach Vorarbeit von Sturmkollege Maurice Schultejann erfolgreich. Fünf Minuten vorher wie auch in der 40. Spielminute verhinderte Westfalia’s Keeper Igor Levchenko jeweils einen möglichen Einschlag. Kurz vor dem Pausentee hatte Gerold Laschke die Megamöglichkeit zum 1:1. Doch Rafael Romero Ponce im Tor der Töpferstädter hielt den Abschluss bravourös (44.). So ging es mit einer knappen Gästeführung in die Kabinen.
Zur Halbzeit kam Jannik Arning für Gerold Laschke. In der 49. Spielminute traf Kevin Thiele nur das Außennetz. Nachdem der FSV Mitte der 2. Halbzeit eine gute Tormöglichkeit durch Mats Thiemann liegen ließ, machte es der Gastgeber auf der anderen Seite besser. Eine Hereingabe von der rechten Seite von Jannik Arning verwerte Marcel Thiemann am 2. Pfosten zum viel umjubelten 1:1 (68.). Kurze Zeit später sah Felix Bödding seine fünfte gelbe Karte (70.). Die Gäste drängten fortan auf den erneuten Führungstreffer. Zehn Minuten vor Schluss tauchte plötzlich ein FSVler frei vor Igor Levchenko auf, doch dieser fuhr seine Riesenpranken aus und rettete mit dieser Teufelstat das 1:1-Unentschieden.
Am Ostermontag heißt der Gegner erneut FSV Ochtrup. Dieses Mal aber in Person der Zweitvertretung. Anstoß ist um 12:45 Uhr im Könige und Grafen Sportwerk am Witthagen.
Leer: Levchenko - Hüsing, Bödding, J. Schulte, D. Thiemann - M. Thiemann, Luca Raus, Joormann, Thiele (82. Lennard Raus) - Laschke (46. Arning), Selker
Schiedsrichter: Maximilian Mendrina (SV Germania Hauenhorst)
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Westfalia feiert torloses Unentschieden
Mit dem für die Westfalia aus Leer unüblichen Ergebnis endete die gestrige Partie beim letztjährigen Bezirksliga-Absteiger SV Germania Hauenhorst. Zuletzt gab es dieses Ergebnis vor über anderthalb Jahren im Heimspiel gegen den FSV Ochtrup. Diesen einen Punkt hat sich die Mannschaft durch ihren unermüdlichen Einsatz auch verdient. Vor allem waren aufgrund der offensivstarken Außenspieler Sven Mersch und Christian Ebbeler die Leerer Außenverteidiger Pascal Iger und Daniel Thiemann extrem gefordert, sie machten ihre Sache sehr gut. Alles konnten aber auch sie nicht verhindern. Hauenhorst kam in Person von Munzur Bezgincan zweimal in der ersten halben Stunde zum Abschluss. Den ersten Versuch holte Schlussmann Igor Levchenko super aus der Ecke (13.), beim zweiten musste er nicht eingreifen (29.). Kurz vor dem Pausentee kam Christian Ebbeler noch zu einer guten Chance, aber auch da hatte der Leerer Keeper noch seine Finger im Spiel (42.).
Die Gäste kamen super aus der Kabine. Fast wären sie durch Gerold Laschke in Führung gegangen. Doch in der 50. Spielminute zielte er nach einer tollen Hereingabe von Max Joormann aus aussichtsreicher Position über den Kasten, zwei Minuten später kratzte Jens Bäumer für den bereits geschlagenen Keeper Niklas Lütke-Harmölle den Ball von der Linie (52.). Nach einer Stunde kamen die Hauenhorster wieder besser ins Spiel und kamen anschließend auch zu einigen Chancen. Doch entweder zielten sie zu hoch oder Igor Levchenko stand im Weg. So blieb es bis zum Ende beim torlosen Unentschieden.
Eine Randnotiz soll nicht unerwähnt bleiben. Nach einer Tätlichkeit an Marcel Thiemann hätte der Hauenhorster Ibrahim Polat in der 60. Spielminute vom Platz gestellt werden müssen, doch Referee Christoph Ipe zeigte ihm unverständlicherweise nur den gelben Karton.
Bereits am Gründonnerstag geht es für die Leerer weiter. Dann gastiert der bereits anfangs erwähnte FSV Ochtrup im Leerbach-Stadion. Anstoß ist um 19:30 Uhr.
"Endlich haben wir uns mal wieder belohnt. Mit dem 2:0 bin ich ganz zufrieden", freute sich Trainer Stefan Schulze Schwarthoff. Zuvor war seine Elf zwei Spiele lang sieglos geblieben, in denen ihr nur ein Treffer gelungen war. In der 19. Minute bediente Spielführerin Sina Frahling Anna Isfort, deren Schuss von ISV-Torhüterin Hannah Große-Berg nur unzureichend geklärt wurde. Anke Markmann, die rechte Flügelstürmerin der SG, antizipierte die Situation goldrichtig und staubte locker zum 1:0 ab. Nach dem Wiederbeginn hatte Horstmar/Leer alles im Griff. Defensiv brannte rein gar nichts an, allerdings wollte ein zweiter Treffer irgendwie nicht fallen. "Wir haben da ein paar gute Chancen ausgelassen. Es hätte früher Ruhe reinkommen können", waren Schulze Schwarthoff die Angriffsaktionen seiner Mannschaft nicht durchdacht genug. Die Entscheidung fiel daher erst in der Schlussminute. Nach einem Foul an Maike Kreimer zeigte Schiedsrichter Ahmad Almahmoud auf dem ominösen Punkt. Kreimer übernahm die Ausführung selbst und erhöhte auf 2:0.
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Franz Neugebauer
Einladung zum Tag des Mädchenfußballs am 22.04.
Die Arbeitsgruppe um den Tag des Mädchenfußballs auf den Sportanlagen in Leer hat sich noch einmal getroffen, um das Thema mit Leben und Programm zu füllen. Zur Gruppe gehören Sarah Rodine, Nadine Thiemann, Erika Ernst, Maike Kreimer, Dietmar Sundorf, Theresa Vieth, Christian Kreimer, Michelle Telgmann und Sina Frahling. Das Programm, das als offenes Programm ohne festen Zeitablauf geplant ist - beginnt am 22.04. um 14 Uhr und endet um 18 Uhr. Zu diesem Schnupperangebot sind alle interessierten Mädchen zwischen 4 und 16 Jahren eingeladen. Anmelden können sich die Kinder unter https://www.anmeldelink.com/tagdesmaedchenfussballshorstmarleer.
Es erwartet die Mädchen ein abwechslungsreiches Programm mit jeder Menge Spaß und Bewegung. An verschiedenen Trainingsstationen wie Fußballbillard, Luftballon-Challenge, Torwandschießen usw. können die Kinder ihr fußballerisches Geschick beweisen und trainieren. Mitzubringen sind neben Spaß am Fußball insbesondere Sportsachen und Sportschuhe. Für die Zuschauer und Eltern ist selbstverständlich mit ausreichend Verpflegung gesorgt. Gleichzeitig kann man sich die erste Damenmannschaft auf Video ansehen oder sich selber auf den gemachten Fotos parallel betrachten. Die Stationsübersicht, die alle Kinder und Jugendlichen beim Start bekommen, gilt gleichzeitig als Tombola-Los. Das Orgateam hat den Tag des Mädchenfußballs auch beim FLVW offiziell als Veranstaltung angemeldet.
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Westfalia siegt mit 4:2 im Nachbarschaftsderby
Eine überragende Viertelstunde nach der Pause, in denen die Leerschen innerhalb von acht Minuten drei Tore erzielten, war der Grundstein für die heutigen drei Punkte gegen Matellia Metelen. Zur Halbzeit stand es nach Toren 1:1. Zunächst hatte Maximilian Prantler mit einem schönen Sololauf über die linke Seite für die Gästeführung gesorgt (15.), die Luca Raus aus dem Gewühl aus ca. 10 Metern nach 21 Minuten egalisierte. Weitere gute Möglichkeiten von Erik Schulte (24.) und Gerold Laschke (36.) blieben ungenutzt. Auf der Gegenseite landete ein Schuss von David Wähning am Innenpfosten (17.), in der 34. Minute war Keeper Igor Levchenko mit einer Klasseparade zur Stelle.
Drei Minuten nach Wiederanpfiff war erneut beim starken Leerer Keeper Endstation, Jona Löckner war der Adressat. Auf der Gegenseite schaltete Erik Schulte seinen Turbo ein, legte auf Sturmkollege Gerold Laschke ab, der noch einen Metelener aussteigen ließ und zur 2:1-Führung einnetzte (49.). Drei Minuten später scheiterte der Torschütze an Keeper Carl Kötterheinrich (52.). Als David Wähning zwei Minuten später eine gute Chance liegen ließ, flog der anschließende Konter den Gästen um die Ohren. Erik Schulte traf nach schönem Zusammenspiel mit Gerold Laschke zum 3:1 (54.). Erneut hatte zwei Minuten später David Wähning die Chance auf den Anschlusstreffer, aber dem Metelener schien heute einfach das Pech am Stiefel zu kleben. Besser machten es die Stürmer des Gastgebers. Erik Schulte nahm seinem Gegenspieler den Ball vom Fuß, lief noch einige Meter und traf aus spitzem Winkel zum 4:1 (57.). Nachdem David Wähning den Ball drei Minuten später mit voller Wut im Bauch an den Außenpfosten knallte, dachte wahrscheinlich jeder, dass die Partie entschieden ist. Doch die Heimelf ließ vor allem in der letzten Viertelstunde die Zügel zu sehr schleifen und klärte die Bälle hinten nur noch unzureichend. Per verwandeltem Strafstoß kamen die Gäste durch David Wähning noch einmal ran (83.). Doch auch die vierminütige Nachspielzeit überstanden die Leerer ohne weiteren Gegentreffer.
Am kommenden Sonntag geht es für die Westfalia zum Bezirksligaabsteiger SV Germania Hauenhorst. Anstoß ist um 15 Uhr im Waldparkstadion.
Leer: Levchenko - Krawczyk, Bödding, J. Schulte, Iger - Hüsing, Raus (89. Hölscher), Joormann (31. Selker), Becker (89. D. Thiemann) - Laschke (89. M. Thiemann), E. Schulte (78. Thiele)
Metelen: Kötterheinrich - Holtkamp, Feldhues, Brüning, Löckner (68. Maletz) - Prantler, Blome (80. Smith), Ernsting (68. Zenuni), van de Velde (68. V. Wähning), D. Wähning - Kottig
Tore: 0:1 Prantler (15.), 1:1 Raus (21.), 2:1 Laschke (49.), 3:1 E. Schulte (54.), 4:1 E. Schulte (57.), 4:2 D. Wähning (83./FE)
Gelbe Karten: Levchenko (73.) - Maletz (90.+1)
Schiedsrichter: Max Rickert (SV Brukteria Rorup)
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Marc Brenzel (Foto: Thomas Strack)
Ex-Profi findet neues Zuhause in Leer
Westfalia Leer vertraut in dieser Saison auf einen Profitorwart. Das ist eine schöne Geschichte für den Fußball-A-Ligisten aus dem Kreis Steinfurt. Allerdings auch eine mit einem traurigen Hintergrund, denn Igor Levchenko ist nicht freiwillig im Münsterland. Der 31-jährige Ukrainer floh vor dem Krieg in seinem Heimatland und lebt seit vergangenem Sommer in dem Horstmarer Ortsteil.
Levchenko, der zuletzt für den Drittligisten FK Sumy zwischen den Pfosten stand, kommt aus Mariupol. Die einst blühende Hafenstadt am Asowschen Meer bekam von Beginn an die volle Wucht des russischen Angriffs zu spüren. "Wie es dort seit dem Krieg ist, ist nur ganz, ganz schwer zu beschreiben ...", möchte der 1,96 Meter große Hüne nicht weiter ausführen, was er dort erlebte. Mit seiner schwangeren Frau Julia und dem kleinen Sohn Andrey verließ der Leistungssportler die 440 000 Einwohner große Stadt im Verwaltungsbezirk Donezk. Die Flucht endete im rheinischen Viersen, im Juli bekamen die Levchenkos ihre neue Heimat in Leer zugewiesen. Genauer gesagt im Ortsteil Ostendorf bei Corinna Fier und ihrer Familie.
"Corinna ist meine Schwägerin. Und sie berichtete mir von Igor. Dass er Fußballer sei und gerne wieder kicken möchte. Da habe ich ihn einfach mal mit zum Training genommen. Wie gut er ist, konnte ich damals ja noch nicht wissen", erinnert sich Jochen Wolters, der bei der Westfalia die Reserve trainiert. Schnell war klar, dass Levchenko viel zu schade für die Kreisliga C wäre, und auch für die erste Mannschaft in der A-Liga überqualifiziert ist. "Wir sind ja ein kleiner Verein. Ganz weit weg vom bezahlten Fußball. Weil wir bei ihm keine falschen Vorstellungen wecken wollten, haben wir ihm das auch so gesagt", berichtet Thomas Overesch, der die „Erste“ der Rot-Weißen coacht. Aber darum ging es dem Keeper, dessen Marktwert laut Transfermarkt.de im April 2021 bei 50 000 Euro lag, auch gar nicht. Anschluss zu finden, sich sportlich zu betätigen und die Sprache zu lernen – das stünde für ihn im Vordergrund, so der Osteuropäer. Deutsch spricht er nicht, Englisch nur rudimentär. Der Handy-Übersetzer ist sozusagen das Sprachrohr zu seiner neuen Welt. "Integration. Da ist Igor bei uns genau richtig. In Leer sind wir dafür bekannt, hilfsbereit zu sein und neue Leute aufzunehmen. Und das geht doch über den Fußball am besten", weiß Jochen Wolters.
Igor Levchenko, der bei diversen ukrainischen Zweit- und Drittligisten unter Vertrag stand, betont: "Mir gefällt es in Leer klasse, wir sind hier sehr glücklich." Im Sommer 2020 probierte sich der Fan des AC Mailand erstmals im Ausland: bei Tesla Stropkov in der dritten slowakischen Liga. "Eigentlich war da alles toll, doch dann kam die zweite Corona-Welle, und alle Wettbewerbe wurden gestrichen", begründet Levchenko seine zwischenzeitliche Rückkehr in die Ukraine – nicht ahnend, dass seine zweite Auslandsstation so rein gar nichts mehr mit dem Profifußball zu tun haben würde. Stattdessen bereichern nun fünf Partien in der C-Liga und drei im Kreisoberhaus den sportlichen Lebenslauf des Keepers.
"Igor ist ein prima Typ. Ginge es nach dem Leistungsprinzip, hätte er schon in der Hinrunde jedes Spiel machen müssen. Aber er wollte niemandem seinen Platz wegnehmen und hat sich hinten angestellt. Du siehst sofort, dass der höherklassig unterwegs war. Super athletisch, super ehrgeizig – aber auch so ein echt super Charakter", lobt Torwarttrainer Armin Käthner seinen neuen Schützling. Käthner spricht allerdings auch Klartext: "Wir wollen uns nicht mit ihm profilieren. Igor muss bei einen Verein spielen, der besser zu seinen fußballerischen Kompetenzen passt als ein A-Ligist. Dabei wollen wir ihm helfen."
"Bei der Westfalia sind die Atmosphäre und die Leute einfach überragend. Und auch das Training hier ist nicht weit weg von dem Profi-Training in der Ukraine", schwärmt Levchenko von seinem neuen Club. Aber er wünscht sich: "Ich bin erst 31 Jahre alt. Da könnte ich noch fünf, sechs Saisons höher spielen. Wenigstens fünft- oder sechstklassig." Levchenko hat einen Universitätsabschluss, der ihn berechtigt, in seiner Heimat als Sportlehrer oder Trainer zu arbeiten. Eine Einberufung in die Armee steht nicht zur Debatte. Die Profisportler des Landes haben eine Zurückstellung vom Dienst an der Waffe erhalten.
Die Gedanken an die Heimat, an Familie und Freunde, die in der besetzten Stadt noch leben, kann er nicht ausblenden. Doch die Levchenkos haben in diesen Zeiten auch das geballte Glück erfahren. Am 17. September wurde ihre Tochter geboren. Ein Datum, das sich auch bei Jochen Wolters irgendwie eingebrannt hat: "Ich stand gerade vor dem Spiegel und habe mir meine Krawatte gebunden. Meine Schwägerin und mein Schwager haben an dem Tag nämlich Silberhochzeit gefeiert. Da schickte mir Igor eine Nachricht, dass es so weit wäre und er einen Fahrer bräuchte. Unser Co-Trainer Carsten Bußmann hat sich dann ganz spontan ins Auto gesetzt und Julia und Igor ins Krankenhaus nach Coesfeld gebracht. Und später war die Kleine dann da."
Die Kleine heißt Varvara und dürfte eigentlich alle Anlagen haben, selbst mal erfolgreich gegen den Ball zu treten: Das Talent und den Ehrgeiz des Vaters sowie das große Herz der Leerer.
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Marc Brenzel (WN)
SG unterliegt mit 0:1 bei Matellia Metelen
"Der entscheidende Fehler war, dass wir in Rückstand geraten sind. Danach konnte sich Metelen auf das Verteidigen konzentrieren", spielte sich für Gäste-Trainer Stefan Schulze Schwarthoff die entscheidende Szene in der 31. Minute ab. Die Metelenerinnen starteten auf der linken Seiten einen gelungenen Angriff über mehrere Stationen. Kapitänin Fabienne Iking ging bis zur Grundlinie durch und legte auf Madlen Tenkhoff ab, die den Ball im SG-Netz versenkte. "Wirklich schön gespielt", erfreute sich Trainer Stefan Okon an der Kombination. Danach passte die Matellia ihre Taktik dem Spielstand an. Sie machte die Räume eng, ließ den Gegner machen und führte engagierte Zweikämpfe. Das passte dem Favoriten nicht wirklich. Anke Markmann, Anna Isfort oder Sina Frahling – sie alle verpassten es am Sonntag im Sportpark Süd, das Runde im Eckigen unterzubringen. Und so freuten sich nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter-Legende Werner Monser die Gastgeberinnen über den für sie dringend benötigen "Dreier".