Altherren feiern Jubiläum bis weit in die Morgenstunden
Die Altherren Fußballabteilung von Westfalia Leer ist ein halbes Jahrhundert alt. Das war Grund genug für ein gemütliches Beisammensein im Saal der Gastwirtschaft "Tante Toni". Das Zustandekommen sei auf eine Anregung aus dem Kegelclub "Kicker Kegler" zustande gekommen, wusste Dietmar Kröger bei der Begrüßung zu berichten. Insgesamt 130 Personen waren der Einladung des Festausschusses, bestehend aus Bernhard Horstmann, Josef Overkamp, Benny Schiller und Dietmar Kröger gefolgt. Es waren nicht nur die Aktiven und ehemals Aktiven mit ihren Partnern gekommen, sondern alle, die in die Geschichte des Sportvereines Westfalia eingegangen sind. Dazu gehörten auch die ehemals aktiven Karnevalisten des Sportlerkarnevals. Insgesamt 40 Jahre gehörte der von den Alten Herren organisierte Karneval zu den gesellschaftlichen Ereignissen im Dorf. Man feierte damals ausgelassen und fröhlich mit Büttreden und Tänzen, einmal sogar so ausgiebig, dass die Tapeten von den Wänden fielen.
Bei einer umfangreichen Dia-Show wurden Erinnerungen aus gemeinsamen Stunden in Erinnerung gerufen. Thomas Selker, der Vorsitzende von Westfalia, lobte den Einsatz der Alten Herren: "Ihr leistet einen wichtigen Beitrag zum Vereinsgeschehen. Ohne Euch wäre die Westfalia nicht das, was sie heute ist." Er nannte in diesem Zusammenhang die Mithilfe beim Zaunbau und der Installation der Beregnungsanlage sowie beim Bau der Turnhalle oder beim Anbau des Sportgebäudes. Besonders geehrt wurde Heinz Anthe durch Überreichung der Goldenen Ehrennadel und einer Ehrenurkunde. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der Alt-Herrenmannschaft und hat sich durch verschiedenste Aktivitäten für den Verein verdient gemacht.
Richtig ins Schwärmen geriet Bernhard Horstmann beim Rückblick auf 50 Jahre Geschichte der Alten Herren. Es seien 51 Personen gewesen, die während dieser Zeit spielten. Er nannte Karl Rottmann, Heinz Anthe, Addy Schmitz, Norbert Schild, Josef Overkamp, Josef Denkler (Berg) und Markus Ahlers als Abteilungsleiter. "Die haben früher ganz schön viel Streiche gemacht", stellte nicht nur Tobias Schild fest, als Horstmann aus dem Nähkästchen plauderte. So habe man bei einem Besuch in Leer (Ostfriesland) während des Bundestagswahlkampfes 1972 Plakate mit nach Hause genommen und diese vor dem Sonntagsgottesdienst im Ort aufgestellt. Die Aufschriften lauteten: Willi Brand spricht in Leer, Genscher spricht in Leer oder Rainer Barzel kommt auf den Marktplatz.
Horstmann erinnerte an die vielen freundschaftlichen Begegnungen die bis nach Berlin, Stuttgart oder in die benachbarten Niederlanden reichten. Sogar die Traditionsmannschaft von Schalke 04 spielte in Leer. Überhaupt muss man sagen, dass dieses Fest eine Herzensangelegenheit von Bernhard Horstmann war. Plötzlich war sie bei seinem mit viel Humor und Döhnkes gespicktem Rückblick wieder da, die tolle Atmosphäre, wenn unser "Natz" hinter der Theke stand und das Bier zapfte. So manche Runde spendierte er während seiner aktiven Zeit den Spielern oder versorgte sie kostenlos mit einem guten Essen, das tags zuvor bei einer Gesellschaft übrig geblieben war. "Schade, dass es den Wirt Bernhard nicht mehr gibt und die Gaststätte Tante Toni mit ihrem einmaligen Flair geschlossen ist" schauten die Gäste wehmütig auf vergangene Stunden im Lokal zurück. Aber sie ließen sich nicht entmutigen und feierten bis weit in die Morgenstunden hinein.