Jette Hinkers ist "durch und durch" Schalke 04

 

 

Jette Hinkers, die für die Fußballerinnen der SG Horstmar/Leer als Außenverteidigerin aufläuft, hat einen echten Doppelpack gelandet: Die 27-Jährige machte nicht nur ihr Hobby zum Beruf, sondern arbeitet seit Beginn des Jahres auch noch für ihren Herzensverein – den FC Schalke 04. Viel besser geht es nicht, wenn königsblaues Blut durch die eigenen Adern fließt.

Jette Hinkers ist seit Jahresbeginn als Redakteurin und Medienkoordinatorin für die Belange der Knappenschmiede, dem Schalker Nachwuchsleistungszentrum (NLZ), mitverantwortlich. In ihren Aufgabenbereich fallen alle Teams von der U8 bis zur U23 des Zweitligisten. "Das ist schon cool. Ich habe mich riesig gefreut, dass ich die Anstellung bekommen habe", strahlt die Fußballerin aus Leer. Vorher schon – genauer gesagt seit 2019 – sammelte die Münsterländerin als Werksstudentin erste Erfahrungen im Schatten der VELTINS-Arena.

Ihr Tagesgeschäft umfasst viele Bereiche. "Das Schreiben der Spielberichte, die Betreuung der Journalisten, koordinative Aspekte, PR-Arbeit oder Social Media", gibt Hinkers einen kleinen Einblick in ihren beruflichen Alltag. Einer der bisherigen Höhepunkte war das Regionalligaspiel der U23 gegen RW Essen in der VELTINS-Arena. "Da herrschte eine besondere Atmosphäre, denn in der Regel tragen die Jungs ihre Partien im Parkstadion aus, das seinen eigenen Charme besitzt", berichtet Hinkers. In den Genuss, die Profi-Knappen dort kicken zu sehen, kam Hinkers nie. "Dafür bin ich zu jung. Und ehrlich gesagt, habe ich erst relativ spät angefangen, mich für Fußball zu interessieren. Der spielte für mich lange überhaupt keine Rolle", gesteht die frühere Schülerin des Arnoldinums in Burgsteinfurt ein.

Über eine Freundin fand Hinkers den Zugang zum weltweit beliebtesten Ballsport. "Die Initialzündung lieferte die WM 2006 in Deutschland. Zwei Jahre später habe ich mich bei Westfalia Leer angemeldet. Seitdem lebe ich Fußball – und das fast im 24/7-Rhythmus", stellt die Bezirksliga-Spielerin klar. Wenn sie nicht selbst kickt oder "auf Schalke" arbeitet, dann werden die A-Liga-Männer von Westfalia Leer oder Germania Horstmar supportet.

Einen Lieblingsspieler hat Hinkers, die nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation ein Journalismus- und PR-Studium an der Fachhochschule Gelsenkirchen angeschlossen hat, nicht. "So wie andere Ronaldo? Nein, gibt es bei mir nicht", lacht die Mittzwanzigerin, die jeden Tag die rund 80 Kilometer vom Wohnort Leer zum Arbeitsplatz fährt.

Ist die Schalker U23 im Punktspieleinsatz, ist Hinkers für die Königsblauen im Dienst. Das kann zu Überschneidungen führen – wie am vergangenen Sonntag, als Preußen Münster zu Gast war und die SG-Damen in Gronau anzutreten hatten. Da musste Trainer Stefan Schulze Schwarthoff auf seine Spielerin von der linken, defensiven Spur verzichten. "Auf Jette kann ich mich immer verlassen. Die liefert. Mental stark, bissig, eine klassische Teamplayerin. Sie gehörte zu der Truppe, mit der wir 2018 in die Bezirksliga aufgestiegen sind", lobt der Coach.

Wechselweise teilt er Hinkers mal die Rückennummer zwei, mal die vier zu. Da würde sich die Journalistin, die auch Mitglied im Fanclub "Schalker-Virus Horstmar" ist, ein bisschen mehr Regelmäßigkeit wünschen: "Die Vier gefällt mir schon echt gut. Ist doch klar wieso – S04 eben."