Dietmar Sundorf zum 25. Mal Lagerleiter

 

 

Einmal im Jahr wechselt Dietmar Sundorf, wohnhaft in Leer, An de Birk seine Arbeit als Redaktionsleiter einer Münsteraner Firma, organisiert und leitet die Ferienfreizeit des Sportvereines Westfalia Leer und das in diesem Jahre sogar zum 25. Male. "Dietmar ist für uns unersetzbar, wir sind ihm äußerst dankbar" stellt Thomas Selker, der Vorsitzende des Sportvereines, übereinstimmend mit vielen Einwohnern von Leer fest. Wenn man eine durchschnittliche Beteiligung von 60 Kindern, im Höchstfalle auch schon 90 Kinder, an den Freizeiten zugrunde lege, hätten in den 25 Jahren immerhin 1.500 Kinder daran teilgenommen. Hinzu kommen die Betreuer, durchschnittlich 15 bis 20 je Jahr. Und das schöne ist: Dietmar Sundorf wird auch im kommenden Jahr die Freizeit organisieren. "Schließlich gehört diese zu meinem Leben", stellt er rückblickend fast.

Die Hälfte seines Lebens hat der heute Fünfzigjährige die Freizeiten organisiert. "Wenn ich aus dem Lager zurückkomme, fühle ich mich wieder jung" analysiert er die Vergangenheit, die ihm immer wieder die Kraft für das Lager gibt. Man sah es ihm an, als er jetzt aus der Ferienfreizeit in Kerken zurückkam und sich von den Kindern und Betreuern verabschiedete. "Es ist einfach toll, wenn ich durch das Dorf fahre und mich die Kinder freundlich grüßen" ist für ihn eine weitere Motivation. Doch bei der Rückkehr am vergangenen Samstag aus dem Zeltlager in Kerken gab es Außergewöhnliches. Nicht nur, dass ihn seine Frau Birgit erstmals direkt vom Sportplatz abholte und sich die Kinder, die im Alter von acht bis fünfzehn Jahren mitfahren durften, dankbar verabschiedeten. Mit Plakaten empfingen und überraschten ihn ehemalige Betreuer der Ferienfreizeiten. "Wir waren immer ein so tolles Team und wollen uns einfach bei Dir, lieber Dietmar, bedanken" brachte es Dominik Meis für alle Anwesenden auf den Punkt. Sie hatten gesammelt und einen Reisegutschein überreicht. Gemeinsam schwelgte man in Erinnerungen.

Man wolle als Sportverein, der vor 25 Jahren noch sehr dem Fußball zugetan war, nicht nur diese Sportart anbieten. Es müsse einfach mehr sein, wenn man die Gemeinschaft fördern wolle. Aus diesem Gedanken heraus entstand die Idee für die Ferienfreizeit. Dietmar Sundorf erinnert sich noch genau an seine ersten Angebote für die Westfalia-Kinder. Man sei mit 50 Kindern per Fahrrad nach Sirksfeld gefahren. "Das traue ich mir heute nicht mehr zu", blickt er zurück. Es folgten Aufenthalte in festen Häusern wie in einem Landschulheim oder in Langenaubach. Seit Jahren sind Zeltplätze das jährliche Ziel. "Man ist einfach näher an der Natur, das Verantwortungsgefühl für die Ordnung im eigenen Zelt wird gefördert" begründet Sundorf den Ortswechsel.

Schon Wochen vorher wird in der Runde der Betreuer der tägliche Plan für den Wochenaufenthalt ausgearbeitet. "Jeder bringt dabei seine Ideen ein", weiß Conny Eissing zu berichten, die zwanzig Jahre als Betreuerin mitgefahren ist. Ohnehin bestehe unter den Betreuern eine tolle Atmosphäre, die auch schon mal dazu führe, dass man noch längere Zeit nach der Zeltruhe, die um 22 Uhr vorgegeben ist, den Tagesablauf Revue passieren lasse und für den nächsten Tag plane. Elke Wissing, seit zehn Jahren zusammen mit Anne Telgmann für die leibliche Wohl der Kinder verantwortlich, sei stets der ruhende Pool im Trouble des Tages gewesen, ist Sundorf dankbar für ihr Engagement.

Sundorf kann sich an keine negativen Situationen während der letzten fünfundzwanzig Jahre erinnern. Kein Kind sei wegen Heimweh vorzeitig zurückgefahren. Einmal habe man aber durch die Eltern bei einem Telefonat dem Kind nach der Rückkehr ein Spielgerät versprochen. "Es geht auch ohne Handy und teilweise sogar ohne Uhr", stellten die Betreuer auf Grund des Handyverbotes im Lager fest. Jetzt sind die Eltern gespannt, wenn der Film über das Lagerleben aufgeführt wird. Einen kleinen Vorgeschmack haben sie bereits bekommen. Denn das Fernsehen mit der Lokalzeit Münster und Duisburg war live vor Ort.